ZUSAMMENWACHSEN

Mein Ziel als Landrätin ist es, dass der Landkreis Göttingen zu einer Einheit zusammenwächst, in der sich alle Menschen in unseren 19 Städten und Gemeinden gern zugehörig fühlen, sowohl die Bevölkerung von Adelebsen im Westen bis Walkenried im Osten als auch von Bad Grund im Norden bis hin nach Staufenberg im Süden. Insbesondere hat daher für mich höchste Priorität, den Landkreis Göttingen als Dienstleister und modernen, lebenswerten Landkreis weiter zu entwickeln, um auch nach der Pandemie in Stadt und Land gleichwertige Lebensverhältnisse und ein attraktives, bezahlbares Wohnumfeld zu bieten und als Region wirtschaftlich weiter zu wachsen. Dafür kommt es auf die richtigen Themen und Schwerpunkte an:

Bildungs- und Betreuungsangebote

bedarfsgerecht vorhalten
Eine gute Bildung und Entwicklung junger Menschen ist unser Zukunftskapital. Deshalb sind im gesamten Kreisgebiet wohnortnahe Betreuungsmöglichkeiten in Krippe, Kindergarten und in Tagespflegegruppen unerlässlich. Hier ist der Bedarf an Betreuung stetig neu zu ermitteln und bei Bedarfsveränderung flexibel anzupassen. Dadurch wird zudem das Ziel, ein familienfreundlicher Landkreis zu sein, unterstützt. Jede Schülerin und jeder Schüler muss zudem die Chance haben, den angestrebten Schulabschluss zu erreichen. Dafür möchte ich ein differenziertes Schulangebot für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen vorhalten, bei dem die Schüler*innen nicht nur fachspezifische Lehrinhalte vermittelt bekommen, sondern neben ihrem Sozial- und Arbeitsverhalten auch eine digitale Medienkompetenz entwickeln können. Dafür gilt es, in ausreichendem Umfang digitale Medien betriebsbereit zur Verfügung zu stellen, sowie für die unterschiedlichen Ausbildungsberufe die erforderliche Ausstattung für die berufspraktische Ausbildung. Ziel aller Schulen muss es sein, dass den Schulabsolventinnen und -absolventen ein guter Übergang in die Berufswelt oder ein Studium eröffnet wird.

Demografischer Wandel & Ehrenamt

aktiv gestalten, fördern und unterstützen
Das Leben in unserem Landkreis soll in allen Lebenslagen in allen 19 Städten und Gemeinden attraktiv sein und bleiben. Fahrten zu medizinischen Behandlungen können in kleineren Dörfern zu Herausforderungen werden. Deshalb ist es mir wichtig, flächendeckend ein medizinisches Grundangebot mit Hausarztversorgung vorzuhalten. Keine Arztstelle im ländlichen Bereich darf unbesetzt bleiben. Hier sehe ich auch Landkreis in der Pflicht, Landarztpraxen bei der Nachfolgefrage zu unterstützen. Angebote wie z.B. der Einsatz von Dorfhelferinnen und Dorfhelfern oder Telemedizin können zwar ergänzende nicht jedoch ersetzende Maßnahmen sein. Funktionierende Dorfgemeinschaften, große Hilfsbereitschaft und ein gutes Miteinander sowie ehrenamtliches Engagement helfen auch in der Nahversorgung außerordentlich. Dies ist nicht zuletzt während der Corona- Pandemie vielfach durch Vereine, Institutionen und freiwillige Helferinnen und Helfer unter Beweis gestellt worden. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, das Ehrenamt seitens des Landkreises zu unterstützen. Insbesondere werde ich mich beim Land und Bund dafür einsetzen, dass ehrenamtliche Arbeit besser anerkannt und honoriert wird, aber auch die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten des Landkreises regelmäßig prüfen und anpassen.

Infrastruktur (digital, touristisch, kulturell, und mobil)

modernisieren und ausbauen
Eine gute und in die Fläche hineinragende Infrastruktur ist wichtig für das gesamte Kreisgebiet und insbesondere für den ländlichen Raum. Hier ist zuvorderst die Anbindung an eine gute digitale Infrastruktur zu optimieren. Wenn eine Abwanderung von Menschen aus unseren Dörfern wirkungsvoller verhindert werden soll, muss dort u.a. problemlos auch mobiles Arbeiten mit großen Datenmengen möglich sein. Hier haben leider die vergangenen Monate noch erheblichen Aufholbedarf offengelegt. Im Hinblick auf die Mobilität erfordert die Zukunftsfähigkeit unserer Städte und Gemeinden eine Stabilisierung des Bahnverkehrs sowie einen verbesserten ÖPNV. Ergänzend sind die Kreisstraßen gut befahrbar zu halten und die Radwege sind insbesondere an Bundes- und Landesstraßen noch weiter auszubauen. Ein engmaschiges Radwegenetz ist gerade in der heutigen Zeit eine wichtige touristische Komponente und sollte nicht zuletzt kulturelle Angebote in der Fläche miteinander verbinden.

Wirtschaft, Handel und Handwerk

unterstützen und mit der der örtlichen Wissenschaft vernetzen
Unsere Wissenschaftseinrichtungen im Oberzentrum Göttingen und der Fläche schaffen eine Menge Know-How und ziehen mit ihrem Ruf fachlich hervorragende Wissenschaftler und Akteure aus aller Welt an. Hier gilt es, in enger Vernetzung mit Wirtschaft, Handel und Handwerk, Wissen vor Ort in innovative Projekte und Maßnahmen fließen zu lassen, die die Region im Verbund voranbringen. Ziel sollte es sein, die zentrale und verkehrsgünstige Lage in der Mitte Deutschlands optimal zu nutzen und mit der vorhandenen Innovation und dem auch überregional bekannten guten Handwerk der Region zu punkten. Gleichfalls stellt sich bereits jetzt für Geschäfte und Betriebe sowie die Innenstädte im Landkreis Göttingen eine ganz besondere Herausforderung als Auswirkung aus der Pandemie. Hier müssen wir schnellstmöglich Entwicklungs- und Unterstützungspotentiale herauszuarbeiten, damit Insolvenzen und Leerstand vorgebeugt werden kann und das attraktive Kauferlebnis vor Ort dem häuslichen Kaufangebot im Internet vorgezogen wird.

Klimaschutz und Energiewende

umsetzen und vorantreiben
Nicht erst seit den Fridays for Future-Demonstrationen ist im überwiegendem Bewusstsein, dass durch aktive Zielvorgaben ein Umdenken und eine Umsteuerung unseres Handelns erfolgen muss. Dabei kommt es nicht nur auf einen Energiemix aus der Nutzung von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse an. Vielmehr trägt auch unser Einkaufs- und Mobilitätsverhalten maßgeblich zur Einhaltung der Klimaschutzziele bei. Deshalb ist es für mich wichtig, den Landkreis Göttingen zu einer Vorreiterregion bei der regionalen Lebensmittelversorgung zu entwickeln. Wer regional einkauft, reduziert lange Transporte per Flug, Schiene oder Lkw. Darüber hinaus ist es unumgänglich, das Ladestationennetz für E-Mobilität im gesamten Kreisgebiet auszubauen. Ab Mai starte ich im Selbstversuch den Umstieg auf E-Mobilität. Zudem halte ich für den zentral in Deutschland gelegenen Wissenschaftsstandort mindestens eine Wasserstofftankstelle für längst überfällig.

ZUSAMMEN WACHSEN